Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Harvey Summers: Moon (Review)

Artist:

Harvey Summers

Harvey Summers: Moon
Album:

Moon

Medium: CD/Download
Stil:

Elektronische Musik

Label: MIG Music
Spieldauer: 56:00
Erschienen: 06.05.2022
Website: [Link]

Echte PINK FLOYD-Fans werden wohl immer, wenn sie etwas über den Himmelskörper „Moon“ hören, an dessen dunkle Seite denken, die seine bis dato erfolgreichste Vertonung anno 1973 erhielt. Und damit sind alle Gedanken, wenn es rund um den Mond in der Musik geht, durchaus gerechtfertigt. Begeben wir uns allerdings mit HARVEY SUMMERS auf die musikalische „Moon“-Mission, dann müssen wir viel mehr an VANGELIS, JEAN-MICHEL JARRE und KITARO denken oder vielleicht auch an die spitzbübische „Dark Side Of The Moog“-Varianten von PETE NAMLOOK & dem kürzlich verstorbenen KLAUS SCHULZE.

HARVEY SUMMERS ist nicht nur ein ungeheuer kreativer Multiinstrumentalist, der sich in elektronischen und symphonischen sowie unglaublich bombastischen Klangwelten bewegt, sondern auch Komponist und Produzent, der sich für viele Film- und Fernsehmusiken verantwortlich zeichnet und so einige Awards damit abräumte. Oder um es kurz zu machen, könnten wir auch feststellen: Was ein HANS ZIMMER für Deutschland und Hollywood ist, ist der Brite HARVEY SUMMER für all diejenigen, die nach einer gleichwertigen Zimmer-Entsprechung suchen, wofür „Moon“ der schlagkräftige Beweis ist.

In „Moon“ begibt sich Summers – so gesehen gemeinsam mit Neil Armstrong, Michael Collins und Edwin Aldrin Jr. – auf die Reise zum Mond im Jahr 1969, nur dass er nicht hinter den Steuerknüppeln eines Raumschiffs, sondern den Tasten und Reglern von Keyboards und jeder Menge Technik sitzt, womit er uns den ersten historischen Flug zum Mond und den „kleinen Schritt auf den Mond, der zugleich ein riesiger für die Menschheit war“ nachvollziehen lässt.
Fette, größtenteils herrliche Vintage-Electronic-Sounds treffen hierbei auf breite orchestrale Symphonik, die tatsächlich den Eindruck verbreitet, wir würden durch das Universum schweben und dabei faszinierende wie bedrohliche Eindrücke gleichermaßen erleben.

Summers war schon immer schwer vom Weltall beeindruckt, worauf er auch in dem herrlich gestalteten 16-seitigen Booklet, welches dem Digipak beiliegt, verweist: „Seitdem ich das erste Mal zu den Sternen blickte sowie ihre unendliche Weite und für mich die dahinter verborgenen geheimnisvollen Welten entdeckte, träumte ich von dem Tag, an dem wir dorthin eine Reise unternehmen werden. Am Mittwoch, dem 16. Juli 1969, war es so weit und der erste riesige Schritt zur Verwirklichung meines Traums begann.“

Logisch also, dass auch das Album mit diesem Traum beginnt und sich dann mit dem Raketen-Start fortsetzt, um mit – in diesem Falle nach 56 Minuten – dem Rückflug zu enden. Bei dieser Reise kommen jede Menge Vintage-Electronics, historische akustische Instrumente, topmoderne Synthesizer und fette Orchestrationen zum Einsatz, die einen, wenn man nur die Augen schließt und sich unter Kopfhörern ganz der Musik hingibt, tatsächlich auf den Mond fliegen lässt – vorausgesetzt man verfügt über ein wenig Fantasie und eine große Liebe zur Musik.

Fast minutiös verfolgt HARVEY SUMMERS hierbei seine Mission, die er sich selber im Rahmen seiner Kompositionen und deren Umsetzung setzt, indem er dem durch ihn formulierten Grundsatz folgt: „Ich war schon immer sehr visuell inspiriert, das ist einer der Gründe, warum ich gerne für Filme komponiere, verbunden mit meinem Wunsch, mit meiner Musik eine Geschichte zu erzählen. Immer bin ich auf der Suche nach einer Story, einer Reise oder einem Abenteuer, um sie mit Musik und Klang zu erkunden und für den Hörer erlebbar zu machen, indem ich so eine Art Kopfkino erschaffe. Vor allem möchte ich etwas Magisches einfangen, diesen kindlichen Sinn für Wunder, der so schwer zu fassen ist.“

Mit „Moon“ ist HARVEY SUMMERS Wunsch in Erfüllung gegangen, denn das Album ist genau dieses Kopfkino geworden, das uns als Hörer mitnimmt zur Reise auf den Mond.

FAZIT: Wer noch immer solche Namen wie VANGELIS, KITARO, JEAN-MICHEL JARRE und HANS ZIMMER mit Hochachtung und voller Ehrfurcht vor deren kosmokulturellen, stark elektronisch und orchestral angehauchten Klangwelten ausspricht, darf nunmehr auch HARVEY SUMMERS mit seiner gigantisch vertonten, epischen Klangreise zum Mond in einem Atemzug mit erwähnen. „Moon“ bewirkt das kleine Wunder, dass deren Hörer die erste Eroberung des Mondes im Jahr 1969 nunmehr auf musikalische Weise (am besten unter hochwertigen Kopfhörern) miterleben.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2976x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Dreams Of Another Sky
  • Departure
  • Earth Orbit
  • Telemetry
  • The Void (Part 1) Everything
  • The Void (Part 2) Star Stuff
  • Spacewalk
  • Lunar Orbit Insertion
  • Descent
  • Small Steps
  • Earth Rising
  • Sleeping L.E.M.
  • The Journey Home

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Moon (2022) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!